Nach Rodoč und Mostar
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Vor
dem Besuch von Mostar
waren wir zu Besichtigung, Kurzvorträgen und Mittagessen nach Rodoč
ins Hauptquartier des kroatisch-stämmigen
Gardekorps
eingeladen. Nach dem Gedankenaustausch mit den muslimischen Bosniaken und den orthodoxen
Serben, lernten wir nun hier im Süden des Landes in einem offenen Gespräch
mit Brigadegeneral Pulic (in der Bildmitte) und Offizieren seines Stabes auch
noch die Sicht des katholischen Bevölkerungsteils von BiH etwas
näher kennen. Dieses Korps ist ja Teil der Föderationsarmee; es
scheint, dass es sich harmonisch in diese eingefügt hat.
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Nach dem reichlichen und guten
Mittagessen - speziell erwähnt sei die Qualität der servierten Weine
aus der Region - übernahm Oberstleutnant Rapatz wiederum das Zepter. Er liess
unseren Car auf einer abenteuerlich aussehenden Strasse südlich von
Mostar auf eine Anhöhe hinauffahren und erläuterte dort die
Kampfhandlungen in und um Mostar quasi aus Fliegersicht (Bild). Noch
mehr als in Sarajevo, das ja zudem noch stark durch Terrorangriffe der
Artillerie
betroffen war, zeigte sich auch hier die örtliche Begrenzung der
Gefechte. Fünfzig Meter Distanz konnte über Unversehrtheit,
einzelne Einschüsse im Haus, Obdachlosigkeit oder gar den Verlust des Lebens
entscheiden.
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Zum ständigen Gedenken an diese
Zeit des Leidens wird nun auf der Anhöhe eine Kirche und ein Kreuzweg gebaut. Ein Augenschein in den Strassen von Mostar zeigte
aber auch, dass noch viele Gebäude auf Instandstellung oder gar
Wiederaufbau (Bild) warten. Irgendwie mutet es schon etwas seltsam an,
wenn die vorhandenen finanziellen Mittel für die Minenräumung und für die
Restaurierung der Städte kaum
ausreichen, hingegen für den Neubau von Kirchen - beziehungsweise von
Moscheen im muslimischen Teil - die Spendengelder aus den bekannten
Donatorenländern reichlich zu fliessen scheinen.
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Ein Rundgang durch Mostar - Most heisst ja auf
deutsch Brücke - wäre nicht vollständig, wenn nicht
auch die Überreste der historischen Brücke besichtigt würden. Deren
Rekonstruktion ist offenbar auf gutem Wege. Noch ist zwar nicht zu
erkennen, wie die Baufachleute diese schwierige Aufgabe meistern
wollen. Die diversen Baustellen-Installationen zeigen aber, dass auf
schonende Bauweise und Originaltreue Wert gelegt wird. Insbesondere werden alle verwendbaren Bruchstücke gesammelt und
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... auf einer Plattform (Bild) am Flussufer zur
Wiederverwendung bereitgestellt.
Wer weiter oben als
Korps-Standort "Rodo" oder gar "Rodo?" las, sollte
auf einen neueren Browser updaten, der - nebst vielen andern Vorteilen
- auch den in Bosnien verwendeten Zeichensatz korrekt wiedergeben würde.
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