Der
Themenpark der Weltausstellung Expo 2000
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Der Themenpark, der im mittleren Sektor (Bild)
des Ausstellungsgeländes die Messehallen 4 bis 9 belegt, ist nicht
nur zentral gelegen; er ist auch zweifellos der Hauptanziehungspunkt
der Expo 2000. Wer nicht Schlange stehen will, kann hier vier
verschiedene Führungen buchen, die einem zudem das Lesen von
kleingedruckten Informationen in den doch meist dunklen Räumen
ersparen. Leider lassen sich diese Führungen jeweils nur für den
betreffenden Tag belegen. Schon rund eine Stunde nach Hallenöffnung
muss man schon damit rechnen, auf einen späteren Tag vertröstet zu
werden.
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Frühzeitig dem Frühstücksbuffet im Hotel den
Rücken zukehren, heisst somit die Devise. Damit wird auch
einigermassen sichergestellt, dass man im Laufe des Tages doch
nochmals etwas essen möchte. Würde man im Hotel bis gegen 11 Uhr
das, wie überall in deutschen Landen, mehr als reichliche Angebot
voll nützen, könnte man es sonst bis weit in den Abend hinein ohne
Zwischenverpflegung aushalten. Vom Stadtzentrum aus erreicht man den
für den Themenpark best geeignetsten Expo-Eingang Nord (Bild) mit der
Linie 18 in etwas mehr als 20 Minuten. Während sich auch an diesem
Eingang kurz vor Öffnung eine lange Kolonne bildet, kann man hier
schon wenig später ...
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... Eingangs- und Sicherheitskontrolle (Bild)
ohne lange Wartezeiten passieren. Nach kurzem Fussmarsch erreicht man
hinter dem Convention Center den für Führungen durch den Themenpark
bestimmten Reservations- und Einfindungsschalter. Von dort aus lassen
sich auch gut - vor und nach den Führungen - in den angrenzenden
Hallen 14 bis 17 die Stände derjenigen Nationen Europas und des
Mittelmeerraumes erkunden, die auf die Aufstellung eines eigenen
Pavillons verzichtet haben. Zu diesen gehört auch Österreich, das
zudem im Obergeschoss seines Standes eine Ruhezone eingerichtet hat,
wo man sich auch bei schlechtem Wetter ...
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... von den anstrengenden Märschen durch die
Weltausstellung erholen kann (Bild). Doch aufgepasst: Die Führungen
beginnen pünktlich. Dabei verleiten doch die im Themenpark
dargestellten Inhalte recht eigentlich zum Träumen. Werden wir uns in
Zukunft auf Rädern fortbewegen, die denken können? Werden die
Verkehrssysteme vernetzt, damit man nicht im Stau stecken bleibt? Wird
das Arbeiten dank neuer Arbeitszeitmodelle noch abwechslungsreicher?
Und wird das dafür notwendige Wissen wohl künftig rein spielerisch
vermittelt werden?
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"Mobilität, Zukunft der Arbeit und
Wissen" (Bild) versucht auf solche und ähnliche Fragen recht
eindrücklich Antwort zu geben. Die benachbarte Halle ist den
Themen "Energie" und "Zukunft Gesundheit"
gewidmet. Im Bereich Energie wird jedoch nicht so recht deutlich, wie
hier die anvisierten Ziele in nächster Zeit ereicht werden sollen. Zu
wenige Fortschritte wurden in den letzten fünfzig Jahren bei der
Substituierung nicht erneuerbarer Treibstoffe erreicht, als dass man
einer raschen Trendwende Glauben schenken könnte. Eher glaubhaft
wirken die aufgezeigten Möglichkeiten, Energie sparsamer zu
verwenden. Aber wenn man in der benachbarten ...
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... Gesundheitsshow (Bild) schon lernt, dass
Wohlbefinden mehr ist als Wellness, und dass Älterwerden wenig Sinn
macht, wenn man künftig nicht auch länger gesund bleibt, müsste
doch auch die Einsicht wachsen, dass für das individuelle Gefühl des
Wohlbefindens zurzeit Energiequellen genutzt werden müssen, die nicht
- mehr - im Trend liegen. Auch eine Halle weiter findet man keine
Patentlösungen zur Behebung heutiger problematischer Zustände, wo
halt vielfach Angenehmes nicht unbedingt mit Nützlichem verbunden
ist. Immerhin werden dort zu den Themen ...
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... "Ernährung (Bild), Basic Needs und
Umwelt" Entwicklungswege aufgezeigt, die aus heutiger Sicht eher
als realisierbar erscheinen und nicht noch unabsehbar lang Träume
bleiben müssen. Dies gilt in etwa auch für die Halle
"Mensch". Allerdings passen die dort zusammengefassten
Bereiche Erkenntnisse, Kulturen, Menschenrechte und Chemie nicht so
ganz zueinander. Dies mag auch ein Grund dafür sein, dass diese
Halle deutlich weniger Interessierte anlockt, als die vorstehend
beschriebenen. Dabei sind die Einzelbereiche sehr attraktiv in Szene
gesetzt.
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Allein schon die Rundfahrt mit der Bahn
"durch" die Chemie (Bild) bietet vielerlei für Auge, Nase
und Ohr. Nur gerade 10 Minuten musste ich für die Mitfahrt anstehen.
Also fast nicht erwähnenswert, wenn ich das mit den nie unter 90
vergleiche, die man ohne Führung für einen Besuch der letzten und
spektakulärsten Halle einkalkulieren muss. Die dort gezeigte
Doppelschau "Planet of Visions" und das "21.
Jahrhundert" sind aber ein Muss für jeden Expo-Besucher.
Während im ersten Teil Geschichte und Utopien als
Keimzellen für Innovation und Fortschritt dargestellt werden,
versucht der zweite Teil eine Vorschau auf das Alltagsleben in den
kommenden hundert Jahren zu vermitteln.
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Wer es einmal geschafft hat, das Eingansportal (Bild) zu
durchschreiten, gelangt zuerst zu den "Offene Bücher"n, die das Buch als bisher unbestrittenen Vermittler des
Wissens zeigen, wenn auch auf der letzten Seite die Veränderung durch
die Computertechnik sichtbar wird. Im nächsten Raum findet man
Darstellungen von Bauwerken und Alltagszenen aus verschiedenen
Kontinenten der "Welt um 1000", bevor man - zeitlich nicht
ganz logisch - urplötzlich das "Paradies" betritt. Im
"Korridor der Schriften" lassen sich durch Berühren von
Schriftzeichen alte und neue Sprachen zum Sprechen bringen.
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An der Sprachenvielfalt scheiterte ja schon der
"Turmbau zu Babel" (Bild), welcher als Übergang zur
Darstellung verschiedener Utopien als Sinnbild für das menschliche
Streben nach Vollkommenheit - und des steten Scheiterns? - überleitet.
Vermisst habe ich aber eigentliche Visionen, es sei denn die
Ausstellungsmacher hätten darunter das "Tor zur Apokalypse"
verstanden. Falls diese Vision wahr würde, wäre allerdings der
Aufbau des zweiten Teils der Ausstellung ziemlich makaber. Er zeigt
eine fiktive archäologische Ausgrabungsstätte. Von oben nach unten
"gräbt" sich der Besucher Station für Station rückwärts
durch die Zeitschichten 2100, ...
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2070, 2030 bis zurück ins Jahr 2000 (Bild). Das
21. Jahrhundert kann durchaus gestaltet werden, lautet die Botschaft.
Positive Perspektiven seien genug vorhanden. Bleibt dann nur zu
hoffen, dass diese von den kommenden Generationen auch genutzt werden
und dass nie ein Ereignis eintritt, welches eine derartige Grabung einmal
veranlassen könnte.
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alle Expo-Bilder ab Unterverzeichnis .../oew/expo/
abrufbar
(erstellt am 08.09.00 ...
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