Die Selketalbahn
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Aus "dramaturgischen" Gründen soll die
45km lange und zusätzlich noch zwei Stichstrecken aufweisende Selketalbahn
von Süden her beschrieben werden. Nach der Ausfahrt aus den
Stationsgleisen von Eisfelder Talmühle (Bild) biegt die Strecke in
östlicher Richtung ab. Innert 22 Minuten wird das auf 485m gelegene
Stiege erreicht. Während einzelne Züge direkt auf der
Stichstrecke nach Hasselfelde weiterfahren wenden hier die
eigentlichen Selketalzüge. Für Dampfzüge steht dafür eine sonst
nur bei Strassenbahnen übliche Wendeschlaufe zur Verfügung, während
die Triebwagen spitz kehren.
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Auf der landschaftlich
abwechslungsreichen Strecke
über Güntersberge auf 420m, Strassberg auf 363m und Silberhütte auf
336m wird nach rund 50 weitern Minuten Alexisbad erreicht. Von dort
aus befährt der Triebwagen nach einer weiteren Spitzkehre (Bild) manchmal
auch die zweite Stichstrecke nach Harzgerode. Beide Stichstrecken sind
zusammen - gemäss Angaben in den Fahrplänen - aber nur 7km lang.
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Auf dem weiteren Streckenverlauf, von
Alexisbad (Bild) auf 325m bis zur Endstation Gernrode auf 204m, kommt
wiederum vermehrt die Dampftraktion zum Zuge. Einzelne Dampfzüge -
besonders an den Wochenenden - verkehren bis beziehungsweise ab
Harzgerode. Bereits nach 5km ist die Zwischenstation Mägdesprung auf
295m und nach weiteren 10km das Endziel erreicht. Das dafür wiederum
rund 50 Minuten benötigt werden, liegt nicht nur allein an der
Höhendifferenz oder am Dampfbetrieb. Es ist auch darauf
zurückzuführen, dass in diesem Bericht alle die zeitraubenden
"Bedarfshalte" entlang der beschriebenen Strecken
unterschlagen wurden.
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Nach einem - vorerst - letzten Blick
auf eine rangierende Dampfkomposition in Gernrode (Bild) soll hier auch
die Rückfahrtmöglichkeit nach Wernigerode aufgezeigt werden.
Mit einer Triebwagenkomposition der DB gelangt man vorerst nach
Quedlinburg, wo man in den aus Thale kommenden Pendelzug
umsteigt, der die Reisenden in Richtung Magdeburg mitnimmt. Schon weit
vom Harz entfernt, steigt man in Halberstadt ein weiteres Mal um. Der
schon von der Anreise bekannte RegioExpress nach Vienenburg bringt
einem dann nach Wernigerode zurück.
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Wenn man schon in Quedlinburg
umsteigen muss, oder diese
UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt gar auf andern Wegen erreicht, ist
jedem Reisenden dort
ein längerer Zwischenhalt empfohlen. Hinter dem öd
wirkenden Bahnhof (Bild) - auch er ist den Zuschauern der bereits
erwähnten Videos von Führerstandsmitfahrten bestens bekannt -
verbergen sich Plätze und Strassen, die ihren mittelalterlichen
Charakter weitestgehend zu bewahren vermochten.
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Zumindest für einen Spaziergang ins
Zentrum zum Rathaus (Bild) sollte man Zeit finden. Den Stadtwerbern
müsste eigentlich schon klar sein, dass ihre baulichen Juwelen keine
derart
markschreierische Werbung benötigen würden, wie sie in all ihren
Prospekten anstelle von sachlichen Informationen anzutreffen ist.
Wenn dann noch eine Gruppe von NPD-Leuten "Sieg
Heil"-Parolen skandiert, ist es mit dem "Einkaufsspass in
idyllischen Gassen, Reize einer ungewöhnlichen Kulisse, die
Theaterleute sich nicht besser hätten ausmalen können" sowieso rasch
einmal vorbei.
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