Podiumsveranstaltung
im Moskauer Center for Political and International Studies
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Am 21. Mai führte das CPIS,
das Moskauer Center for Political and International Studies, für uns
Besucher unter dem Titel "Sicherheitspolitische Herausforderungen
für Russland - heute und morgen" eine Podiumsveranstaltung
durch, die durch den Direktor des Instituts, Professor Nikitin,
geleitet wurde. Von den weiteren Podiumsteilnehmern, alles reputierte
Hochschuldozenten, erwartete man eine ideologie- und
regierungsunabhängige Darstellung und eine freie Diskussion. Die
vielen "Friedens-Anschriften" ausserhalb des eher
unscheinbaren Gebäudes (Bild) ...
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...und auch im Innern (Bild)
dämpften dann allerdings diese Erwartungen etwas, erinnerten sie doch
zumindest die ältern Besucher an die früheren penetranten
Friedensschalmaien der damaligen Machthaber. Doch aufgrund der
einzelnen Referate schien es dann doch, dass diese Zeit weit, ja sehr
weit zurückliegt. Die ungewöhnlich offenen Worte, mit denen die
heutige Situation in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Sicherheit
dargestellt wurde, beeindruckten. So wurde beispielsweise über die
russische Armee gesagt, dass abgesehen von ...
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... Eliteverbänden - wie
beispielsweise den für Friedenssicherungsmassnahmen (Bild)
verwendeten Einheiten - weder Disziplin, Bewaffnung oder
Einsatzbereitschaft den heutigen Anforderungen genügen würden. Für
alle Bereiche wurden verschiedene Lösungsansätze vorgestellt und die
Chancen zu deren Verwirklichung abgewogen. Ob die Professoren die Lage
wohl richtig beurteilen? Wenn ich an all die Prognosen westlicher
Gelehrter in den letzten Jahren denke, die sich schliesslich nicht
bewahrheitet haben, sind wohl auch hier gewisse Zweifel
sicher berechtigt.
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Die unisono vertretene
Ansicht, eine Osterweiterung der Nato würde eine allseitig
akzeptierbare europäische Sicherheitspolitik verunmöglichen, dient
eher der Stützung der gegenwärtigen Regierungspolitik statt deren
Diskussion. Zudem habe ich immer ein ungutes Gefühl, wenn die zur
Untermauerung der Thesen präsentierten Statistiken seit mehreren
Jahren nicht mehr nachgeführt wurden, wenn die Podiumsteilnehmer den
Zuhörern (Bild) keine Memo-Unterlagen abgeben und wenn sie die ihnen
zur Verfügung stehenden Projektionsanlagen schlecht oder gar nicht
nutzen.
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Auch in vergleichbaren
Instituten im Westen - sogar in der Schweiz - musste ich solche
professoralen Überheblichkeiten schon kritisieren. Wer vor einer
grösseren Gruppe sprechen darf, in der auch hohe Funktionen aus
Armee, Wirtschaft und Verwaltung vertreten sind, könnte sich schon
etwas mehr Mühe geben, wenn seine Glaubwürdigkeit nicht in Zweifel
gezogen werden soll. Zumindest sollten russische Wissenschafter aber
wissen, welche Farbe ihrer Flagge oben sein müsste (Bild).
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